Einige Menschen betreiben im Fitnessstudio ein intensives Stretchingprogramm – die meisten allerdings nicht. Dabei ist immer öfter die Rede davon, dass Stretching eine sehr lohnenswerte Angelegenheit ist. Das Stretching soll dazu dienen, Verletzungen zu vermeiden, die Muskulatur zu lockern und für eine perfekte Vorbereitung auf das anstehende Training zu sorgen.
Für wahre Profi-Sportler ist ein professionelles Stretching aus der Trainingsroutine nicht wegzudenken. Hobby-Sportler lassen die Dehnübungen dagegen häufig aus. Denn sie sind nicht davon überzeugt, ob das Stretching wirklich sinnvoll für ihre Gesundheit und ihre sportliche Leistungsfähigkeit ist.
Welche Arten des Stretching gibt es?
Es gibt eine grundsätzliche Unterscheidung zwischen dem statischen Stretching und dem dynamischen Stretching. Beide Arten sollen für eine optimale Entspannung der Muskeln und zu einer höheren Beweglichkeit führen. Denn Beweglichkeit und Koordination sind genauso unverzichtbar, wie Ausdauer und Kraft, damit der Körper wirkliche Höchstleistungen bringen und perfekt beherrscht werden kann.
Während des dynamischen Stretching ist der Körper immer in Bewegung, wenn auch nur leicht. Es wird also keine starre Position eingenommen, sondern eine Bewegung ausgeführt, die oft nur aus leichtem Wippen besteht. Dadurch findet eine optimale Abfederung der Bewegungen statt.
Dagegen wird eine Position bei dem statischen Stretchen lediglich gehalten. Beide Arten des Stretchings können gleichermaßen angewandt werden und sind zielführend. Wenn ein Training mit besonders schnellen Bewegungsabläufen ansteht, sollte allerdings auf mehr dynamische Dehnungen gesetzt werden, da die Muskeln so gleichzeitig gut aktiviert werden. Nach dem Sport sollte das statische Stretching praktiziert werden. Denn hier werden die Fasern der Muskeln auseinander gezogen und das Kraftpotenzial dadurch gesenkt.
Macht das Stretching im Fitnessstudio überhaupt Sinn?
Die Frage, ob Stretching sinnvoll ist oder nicht, beschäftigt Trainierende und Wissenschaftler bereits seit Jahrzehnten gleichermaßen. Pauschal kann jedenfalls festgehalten werden, dass die Dehnübungen der Gesundheit und Leistungsfähigkeit keinesfalls schaden. Sie können für eine erhöhte Motivation sorgen, sich positiv auf die Psyche auswirken und sind dadurch nicht nur hilfreich für die körperliche Bewegung.
Dennoch ist es nicht nötig, sich vor jeder Art von Sport ausgiebig zu dehnen. Es lohnt sich allerdings besonders für Menschen, die bei dem anstehenden Training besonders flexible Bewegungen ausführen müssen. Stretching sollte also vor der Gymnastik, dem Turnen, Yoga oder Pilates in jedem Fall praktiziert werden. Eher hinderlich ist das Stretching allerdings für Sportarten, in denen ein hohes Tempo und ein großer Kraftaufwand nötig wird. Denn die Spannung in den Muskeln wird durch das Stretching vermindert, wodurch sich ruckartige Ausführungen oder Sprints eher verlangsamen.
Grundsätzlich lässt sich sagen, dass nach und vor vielen Trainingseinheiten das Dehnen durchaus lohnenswert ist. Zwingend nötig ist es allerdings nicht immer. Am besten sollte sich der Sportler auf sein eigenes Gefühl verlassen, ob er mit oder ohne das Stretching leistungsfähiger in sein folgendes Workout starten kann. Allerdings sollte vor keinem Training eine generelle kleine Phase des Aufwärmens ausgelassen werden. Diese kann allerdings auch in Aufwärmübungen wie beispielsweise einer kurzen Cardin-Einheit bestehen.
Wann sollte das Stretching ausgeführt werden?
Ebenfalls steht die Frage im Raum, welcher der richtige Zeitpunkt für die Ausübung des Stretching ist. Denn der Zeitpunkt kann durchaus darüber entscheiden, ob das Stretching eher schädlich oder effektiv ist.
Das Dehnen vor dem Training
Wenn eine große Flexibilität in der Muskulatur für das anstehende Training nötig ist, sollte das Dehnen vor der eigentlichen Aktivität stattfinden. Die Spannung der Muskeln kann durch unterschiedliche Dehnübungen vermindert werden. Besonders bei Pilates, Yoga oder Gymnastik sollte das Stretching also vor dem Training stattfinden.
Das Dehnen nach dem Training
Eine sogenannte Auslaufphase sollte immer integriert werden, wenn sich zuvor körperlich betätigt wurde. Diese Auslaufphase kann durchaus auch durch Stretching gestaltet werden. Hierbei sollte allerdings ein wenig Zeit nach dem eigentlich Training vergehen, bis das Stretching begonnen wird, da ansonsten ein zu hohes Risiko für Verletzungen besteht. Der Körper wird auf Dauer durch das Stretching nach dem Training flexibler und geschmeidiger. Auch kann damit Krämpfen und Muskelverspannungen effektiv vorgebeugt werden. Das gilt ebenfalls für die Entstehung von Muskelkater.
Kommentar hinterlassen